Thymian trägt seine Wirkung bereits im Namen, denn thyo ist die altgriechische Ableitung für „ein Opfer für die Götter“. Da importierter Weihrauch teuer war, wurde Thymian wohl als Räucherwerk für die Götter verwendet – lange bevor sein würziges Aroma für die heimische Küche entdeckt wurde.
Aroma & Veredelung von Thymian
Gartenthymian zeichnet sich durch einen stark würzigen Duft aus. Er besitzt ein aromatisches, leicht herbes Bouquet, das von einer milden, pfeffrigen Schärfe abgerundet wird. Am besten gedeiht die Pflanze in sonnigen Gebieten, denn die Sonnenstrahlen wirken sich positiv auf die Produktion des ätherischen Öls im Thymian aus.
Seinen Ursprung hat das relativ anspruchslose Kraut in den westlichen Mittelmeerländern. Besonders hochwertiger Thymian kommt aus der Gegend Aschersleben in Sachsen-Anhalt. Hier wird das Würzkraut im Sommer geerntet und anschließend frisch angeboten oder sorgsam getrocknet und weiterveredelt. Das getrocknete Kraut kommt gerebelt und fein gemahlen in den Handel.
Verwendung von Thymian
Thymian ist ein hervorragender aromatischer Begleiter von Braten aller Art. Ob zartes Lamm, exklusive Pastete, Irish Stew, arabisches Sish-Kebab oder herzhaftes Wild- und Geflügelragout – Thymian rundet Fleischgeschmack auf besonders harmonische Art ab. Aber das Würzkraut ist auch unverzichtbar bei Pilz- und Tomatengerichten, Schmorgurken, Gemüsesuppen sowie Kartoffel- und Nudelgerichten aller Art. Salzigen Quarkspeisen und Kräutersaucen schenkt er eine herbe Kräuternote. Selbst Kräuteressige und -öle lassen sich mit dem einzigartigen Gewürzkraut einfach selber herstellen.
Herkunft & Historie von Thymian
Die Anfänge des Thymiangebrauchs ragen weit in die Zeit zurück: Schon die alten Ägypter nutzten die Wildpflanze, um vor dem Einbalsamieren ihrer Toten das Harz mit dem wohlriechenden und gleichzeitig antiseptischen Kraut zu parfümieren. In der Antike entdeckten dann Griechen und Römer die Kraft der Gewürzpflanze. Sie setzte Thymian als Räucherkraut ein. Die Benediktinermönche brachten schließlich das Kraut in die Klostergärten Mitteleuropas.
Neben dem Feldthymian und dem echten Gartenthymian gibt es noch zahlreiche weitere Arten, wie zum Beispiel den Zitronenthymian, der vor allem auf der iberischen Halbinsel wächst. In den spanischen Naturparks und auf der griechischen Insel Kreta hat der wild wachsende Thymian noch eine ganz besondere Rolle: Die Pflanze ist beliebtes Bienenfutter und damit wichtig für die dortige Honigproduktion. Der tiefgoldene Thymianhonig gilt als absolute Delikatesse und ist weit über die Grenzen seiner Herkunft bekannt.
- Thymian verträgt sich geschmacklich besonders gut mit Lorbeer, Muskatnuss, Rosmarin und Salbei.
- Er sollte vorsichtig dosiert werden, denn getrockneter Thymian verfügt über eine höhere Würzkraft als das frische Kraut.
- Damit sich seine Aromastoffe voll entfalten können, sollte getrockneter Thymian schon während des Kochens hinzugefügt werden.

Thymian eignet sich hervorragend, um Getränke mit einer ganz besonders würzigen Note zu veredeln. Zusammen mit Ingwer und Zuckersirup lässt sich zum Beispiel eine exklusive selbstgemachte Kräuterlimonade herstellen. Dazu sollte das frische Kraut zuvor etwas mit dem Nudelholz „gequetscht“ werden, damit die Aromastoffe leichter auf die Flüssigkeit übergehen können.
Flavour-Pairing
Thymian harmoniert auf perfekte Weise mit seinen mediterranen
Gewürzfreunden Basilikum, Oregano, Salbei, Rosmarin, Lavendel und
Majoran.
Food-Pairing
Rote Früchtchen mal anders? Erdbeeren in ganz feine Scheiben
schneiden, mit etwas Limettensaft beträufeln und mit Thymian
bestreuen. Das Erdbeer-Carpaccio ziehen lassen und zu Vanilleeis
servieren.